Vojta für Kinder

Wie hilft Vojta Ihrem Kind?
Vojta ist eine umfassende, zertifizierte Physiotherapieform, die vom Kinderarzt bei Bedarf verordnet wird.
Physiotherapie nach Vojta aktiviert alle Bestandteile der Idealmotorik bis zum freien Laufen.
Vojta ist hocheffizient v.a. bei Asymmetrien mit und ohne Überstreckung (Ihr Baby hat einen Schiefhals oder eine Lieblingsseite), wie auch bei allen Formen von Entwicklungsverzögerung (ZKS).
Auch Trinkschwächen, Fußdeformitäten, Hüftdysplasien oder Armplexusparesen u.v.m. lassen sich damit sehr gut behandeln.

Je früher desto besser!
Die Vojta-Therapie sollte möglichst früh, in den ersten 3 bis 6 Lebensmonaten, durchgeführt werden, damit sich falsche Bewegungsmuster gar nicht erst festsetzen und zugleich unnötige Frustration beim Kind (und auch bei den Eltern) vermieden wird. Außerdem können sich die wichtigen Grundlagen des Kindes für den Bewegungsaufbau somit altersentsprechend und unbeschwert entfalten.
Vojta eignet sich auch bestens, um eine evtl. bereits vorausgegangene osteopathische Behandlung muskulär zu stabilisieren.

Wie funktioniert Vojta?
Vojta-Therapie besitzt als Alleinstellungsmerkmal die Aktivierung genetisch programmierter Bewegungsmuster.
In bestimmten Körperpositionen wird über definierte Zonen eine automatische Kettenreaktion von kleinen, dynamisch-isometrisch ablaufenden Muskelspielen ausgelöst. ("Domino-Effekt")
Auf den neuro-physiologischen Gesetzmäßigkeiten aufbauend, wird durch das Bahnungssystem "Reflexlokomotion" die gesamte Muskulatur des Körpers, d.h. der Augen, des gesamten Mundes, des Halses, der Rück- und Vorderseite des Rumpfes, der gesamten Wirbelsäule vom Atlas bis zum Sacrum und der Arme und Beine bis jeweils in die Finger und Zehen, in genau der idealisierten Form angesprochen, die analog, Baustein für Baustein, im Laufe der menschlichen Entwicklung, beim gesunden Menschen bis zur Erreichung des freien Laufens benötigt wird.
Ist die Reizantwort der genetisch verankerten Reaktionen gerade recht, so wird sich das aktivierte "Neu -Gelernte" alsbald in der Spielsituation zeigen.

Gemäß Vojta stehen uns dazu aus der Bauch- Rücken- und Seitlage über 30 Variationen der Ausgangsstellung zur Verfügung, in denen wir aus 9 Zonen und 1 Hilfszone heraus sehr zielgerichtet arbeiten können.
Ziel ist hierbei, Ihrem Baby durch das Abrufen möglichst vielfältiger idealer Teilmuster seiner Motorik, ein ökonomisches spontanes Bewegungsverhalten zu ermöglichen und das Ausbilden von "Ersatzmustern" zu vermeiden.

Bietet man dem kleinen Körper wiederholt in dieser Form die idealen Teile aus komplexen Bewegungsmustern an, erfolgt von Kopf bis Fuß ein "Update".
Die zunächst in der Therapie immer wieder automatisch abrufbaren Bewegungsmuster, transformieren zum Bewegungskönnen des Alltags, mit all seinen wunderschönen, ökonomischen Variationsmöglichkeiten des gesunden, fitten Babys.

Ganzkörpereffekte zeigen sich:
- Die Akzeptanz der aktiven Bauchlage wächst deutlich.
- Die Augenmotorik wird verbessert.
- Die Zungen- und Mundmotorik werden positiv beeinflusst.
- Die geistige Wachheit steigert sich, Ihr Baby reagiert deutlicher auf Sie.
- Die Stimme wird kräftiger und deutlicher. Es kommt zum Phänomen der "Sprechexplosion".
- Die Mimik wird reichhaltiger.
- Die Hautdurchblutung (Hautfarbe und -temperatur).verbessert sich
- Der Verdauungs- und Miktionsrhythmus normalisiert sich.
- Die Atmung und Vitalkapazität steigern sich.
- Der Brustraum wird größer, damit verbessert sich die Atemkapazität.
- Das Längenwachstum der Röhrenknochen wird aktiviert.
- Die Hüftgelenkspfannen verbessern sich.
- Die Innere Wahrnehmung d.h. das "Körperschema" verbessert sich.
- Die weniger genutzte Körperseite wird integriert.

Was können Sie als Eltern tun?
Um das Vojta-System auch selbst zu Hause anwenden zu können, können sie fortdauernd und behutsam angeleitet werden. Schritt für Schritt erwerben Sie dann Sicherheit und Können im Umgang mit dem Konzept.
Sie erhalten somit eigene Kompetenzen. Im Sinne von gemeinsam mit dem Kind durchgeführten Ritualen, haben diese Maßnahmen durchaus das Potential Ihre gemeinsame Bindung zu stärken.
Wie häufig wird Vojta ausgeführt?
Das kommt darauf an.
Natürlich ist es je nach Diagnose gut, wenn dieser "Push" regelmäßig 3-4 mal am Tag für jeweils einige Minuten als Hausaufgabe durchgeführt wird, allerdings beachte ich hierbei:
- Die Befindlichkeit des Eltern-Kind-Systems.
- Die Befindlichkeit von Ihnen als Eltern.
- Nicht bei jeder Diagnose ist es notwendig zuhause Vojta durchzuführen. Manchmal genügt es auch, daheim mit einem passenden speziellen Handling plus speziellen, fundierten neurophysiologischen Übungen den Vojta-Therapieerfolg zu unterstützen.
Eine zeitgemäße Frage:
Sollte die Vojta-Therapie abgebrochen werden weil das Baby weint?
Ein klares Nein. Sie kommen mit Ihrem Kind zur Krankengymnastik, weil es ein Problem hat. Das lösen wir gerne zeitnah und nachhaltig zum Wohle des Kindes.
Wir arbeiten also daran - sorgfältig und wohldosiert.
Die Aufregung des Babys entsteht nicht aus Schmerz oder Leid.
Das sogenannte "Arbeitsweinen" entsteht aufgrund der gezielten "Impulsschwemme" und der mindestens in Teilbereichen ungewohnten - aber notwendigen - Muskelaktivierung.
Das Nervensystem des Kindes reagiert also ganz natürlich darauf.
Bislang exclusiv in unserer Praxis wird die unvermeidliche Erregung Ihres Kindes - sofort nach der Behandlung - mit einer wunderbar effektiven, langentwickelten Technik gegenreguliert, was gerne zum umfassenden Hausgebrauch demonstriert und mit Ihnen gemeinsam - ganz unkompliziert - eingeübt werden kann.
Dadurch gelingt es Ihrem Kind wie auch Ihnen die Vojtatherapie - und die sofort sichtbaren Vojta-Erfolge - positiv zu erleben: Wir co-regulieren effizient. Lassen Sie sich angenehm überraschen!

Benefit:
Bei unserer Herangehensweise folgt nach maximaler Anspannung also maximale Entspannung - Ein Dauer-Gewinn für das menschliche System, das gleichsam hierbei lernt, sich später, als größeres Kind, Jugendlicher oder Erwachsener selbst zu regulieren.

Chancen durch die Vojta-Therapie
- Die idealen Teilmuster der therapeutischen Behandlung "Reflexlokomotion" finden sich in allen Meilensteinen der menschlichen Entwicklung wieder, führen in den aufrechten Gang und sind auch im Gang selbst zu finden.
- Diese Therapieform bietet darum auch eine große Chance als Frühtherapie in den ersten Lebenswochen und -monaten, bevor sich ungute Haltungs- und Bewegungsmuster (wie z.B eine "Lieblingsseite") fixieren, und somit zu Folgeschäden und Frustrationen führen können.
- In dieser frühen Entwicklungsphase wirkt sich die Vojta-Therapie prägend auf die motorischen Zentren und damit auch in idealer Weise auf das entstehende Körperschema (= Landkarte des Körpers) aus.
⇒ Gesunde Haltung und Bewegung kommen zum Vorschein